Ciudad Perida – Die verlorene Stadt im Dschungel

| 02.10.2009

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Ciudad Perida, Kolumbien - August 2009

Nun also doch; 6 Tage lang sollte es auf abgelegenen Pfaden fernab jeglicher Zivilisation zur verlorenen Stadt oder wie es im spanischen heißt zur Ciudad Perida im Nordosten Kolumbien gehen. Eines vorweg; Mission accomplished! Die 40km waren anstrengend, humid und vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit machte dann doch zu schaffen. Nachfolgend mal ein Abriss für meinen Weg zur Ciudad Perida.

Tag 1: Der Start der Wanderung

Nach einer etwas verspäteten Abfahrt ging es nach dem Bepacken des Jeeps mit allen notwendigen Lebensmitteln und Utensilien etwa eine Stunde lang von Taganga zum Eingang des Lost City Nationalparks, inkl. Militaerstop. Von hier dann nochmals eine Stunde über Stock und Stein im Offroad Wagen um dann das erste Briefing des Tourguides Nicholas und des Kochs Enrique entgegen zunehmen. Die Gefährten neben mir für den 6-tägigen Lost City Trek waren drei Österreicher, ein Kolumbianer sowie zwei Australier, eine super Truppe! Nach einem kurzen Mittagessen ging es dann mitsamt voll gepackten Eseln auf den Weg. Die ersten kleinen Bäche wurden überquert, und der erste richtig steile Anstieg sollten folgen. Gerade noch rechtzeitig vor dem ersten starken Regen kamen wir abends am ersten Camp an, um in der Hängematte früh zu nächtigen.

Tag 2: Urspüngliches Leben in den Indigena Dörfern

Nach einem sehr frühem Wecken wurden wir zu einer abgelegenen Stelle mitten im Dschungel gebracht. Denn auf Anfrage, wurden wir in die aufwendige Produktion des weißen Pulvers, nämlich Koks eingeweiht, welches auch heute noch in zahlreichen Mengen in Kolumbien für den Weltmarkt produziert wird. Es war zwar für kolumbianische Verhältnisse ein recht teures Extra während des Treks, doch im Nachhinein alle mal interessant. Probieren war natürlich nicht angesagt! Zurück am Camp, ging es nach dem Frühstück bei brütender Hitze über steile Wege zum zweiten Camp, oder soll ich sagen, die Wege musste man sich selbst suchen? Vorbei an einem Indigena Dorf, wo auch in unserer heutigen multimedialen Welt noch Menschen nach dem Prinzip leben; Feuer machen, jagen und für Nachwuchs sorgen (Mädchen werden schon mit etwa 12 Jahren schwanger). Mit diesen Eindrücken ging es dann zum Camp des Tages, wo alsbald ein starkes Gewitter einsetzen sollte, mit Schwimmen im Fluss war es also nichts, also ab in die Hängematte!

Indigena Dörfer entlang des Ciudad Perida Treks, Kolumbien - August 2009

Tag 3: Die Ankunft in der verlorenen Stadt

Dies sollte der Tag der zahlreichen Flußüberquerungen werden, insgesamt 12 Mal! Zuerst ging es einen halb-stündigen recht gefährlichen kraxeligen Weg zur ersten Flußüberquerung. Dort wartete dann ein kleiner Flaschenzug, um uns sicher über den Fluss zu bringen, dies war noch eine der leichteren Übungen. Die nachfolgenden Durchquerungen mussten dann im kühlen Nass bei jeweils unterschiedlich starker Strömung erfolgen. Irgendwann ist es Dir dann egal, wenn Du mit voller Montur inkl. inzwischen nass gewordener Wanderschuhe den Fluss durchqueren darfst. Nach der letzten Überquerung sollte der schwierigste Teil des Tages allerdings erst noch folgen, denn die ca. 1600 steilen, feuchten und moosbedeckten Stufen hinauf zur verlorenen Stadt mussten bezwungen werden.  Oben angekommen war dann die vom Koch schon vorbereite Mahlzeit ein gelungenes Willkommen. Hier war ich also, in der verlorenen Stadt angekommen, das WOW Erlebnis sollte sich aber erst am nächsten Tag einstellen. Auch in diesem Camp kamen dann zu abendlichen Stunde die netten Moskitos um aktiv zu werden, mein Blut haben sie geliebt soviel ist gewiss! Auch hier, mitten im abgelegenen Dschungel ist das kolumbianische Militär aus Sicherheitsgründen aktiv und die dort ansässigen sich langweilenden Soldaten haben dann mit uns noch ein paar lustige Fotos geschossen…

Tag 4: Gespräche mit Schamanen

Dies war der wohl entspannendste Tag während des gesamten Treks,  mit unserem Guide ging es auf Entdeckungstour  rund um die verlorene Stadt, inkl. Bad im Fluss der ewigen Jugend mit posenden Soldaten vor unseren weiblichen Tourteilnehmern 🙂 Am Nachmittag konnten wir aufgrund der guten Beziehungen unseres Guides noch mit einem Schamanen, also dem Chef der Indigena Bewohner sprechen. Das war schon eine sehr eindrückliche Erfahrung mit solch einem Koka Blätter kauenden Indigeno zu sprechen. Die Fotos sprechen hier für sich. Alsbald sollte zur Abwechslung mal wieder Regen eintreten, mal was ganz Neues!

Tag 5: Die Rückkehr über zahlreiche Flüsse

Am sehr frühen Morgen ging der wohl intensivste Tag los, es musste der komplette Weg von Tag 3 und Tag 2 bezwungen werden. Zurück über die zahlreichen Flüsse, hindurch durch dichte Wälder und wieder hinab über schlammige Wege erreichten wir zur Mittagszeit das erste Camp. Jetzt machten sich zum ersten Mal meine Gelenke bemerkbar, denn die steilen Abhänge hinab waren teilweise schon recht intensiv. Nach einem kurzen Mittagessen sollte es weitergehen, und jetzt wurde es richtig feucht. Denn bei strömenden Regen hieß es steile Wege hinauf gehen, vorbei an Kröten und Schlangen erreichten wir am frühen Abend das finale Camp. Das schlimmste war nun überstanden und beim Reste-Essen wurde über die eine oder andere Besonderheit der bisherigen Tour geschmunzelt…

Trekking entlang des Ciudad Perida, Kolumbien - August 2009

Tag 6: Zurück in die Zivilisation

Der letzte Tag war also schon eingetreten, die Zeit verging wie im Flug! Nach einem letzten steilen Anstieg konnten wir uns schon bald von unserem Guide verabschieden. Die letzten Kilometer zurück zum Ausgangspunkt absolvierten wir gemeinsam mit dem Koch. Nach einem letzten Bad in einem Fluss, sollte bald das Ziel erreicht sein. Nach einem Mittagessen ging es mit betrunkenem Fahrer (nutzte die Wartezeit wohl mit dem einen oder anderen Bierchen) zurück nach Taganga. Nach einer richtigen Dusche, und trockenen Klamotten und dem ersten Verarzten der zahlreichen Moskitostiche beendeten wir den Tag und somit auch den Trek bei dem einen oder anderen Cocktail am Abend!

Im Nachhinein bleiben sechs unvergessliche Tage auf den Weg zur verlorenen Stadt. Die Strapazen würde ich wieder auf mich nehmen, denn die Erlebnisse sind schon einmalig! Doch nun genug der Worte, viel Spaß mit den Bildern.


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Hallo Reisender! Mein Name ist Tobias und ich bin Gründer und Ideengeber des Weltreise-Magazins sowie Blogger und Reisender aus Leidenschaft. Seit meiner Weltreise 2009/2010 um die Südhalbkugel schreibe ich für das Weltreise-Magazin, sodass auch du schon bald in dein eigenes (Welt)reise-Abenteuer starten kannst. Erfahre jetzt mehr über mich und verbinde dich mit mir bei Twitter, Facebook und Google+.


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