Außergewöhnlich anders – Südafrika während der Fußball WM 2010

| 25.09.2011

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Südafrikanische Fans mit der Vuvuzela

Da war ich also wieder, fünf Jahre nach meinem sechs-monatigen Praktikum in Kapstadt, betrat ich wieder südafrikanischen Boden. Denn der letzte Teil meiner Weltreise sollte beginnen, zwei wunderschöne Monate standen bevor, mit dem krönenden Abschluß der ersten Fußball-Weltmeisterschaft auf afrikanischen Boden.

Ich nehme mein WM Begrüßungsgeschenk eines Getränkeherstellers am neuen Flughafen in Kapstadt entgegen und mache mich via Taxi auf den Weg zu meinem Hostel am Fuße des Tafelbergs.

Die Vorfreude ist die schönste Freude

Voller Vorfreude auf ein Wiedersehen mit der Mutterstadt am Kap, erkunde ich Kapstadt und alles kommt mir doch so vertraut vor. Als wäre ich nie weg gewesen: Long Street, Tafelberg, Waterfront, Lions Head und viele weitere Attraktionen werden in den nächsten Tagen besichtigt. Eines fällt jedoch sofort auf, es wird viel für die Sicherheit der Besucher getan, denn an jeder Straßenecke sind sogenannte „Crime Officers“ unterwegs. Überall treffe ich auf gut gelaunte Menschen die dem Großereignis entgegen fiebern. Am neuen Stadion in Greenpoint wird noch geputzt, gebaggert und gepflanzt, doch pünktlich zum Start der Fußball WM sollte alles fertig gestellt sein, die Fußball WM in Südafrika kann beginnen.

Kurz vor der Fußball Weltmeisterschaft 2010

Die Spiele können beginnen – Südafrika ist bereit

Gemeinsam mit meinem ehemaligen Studienkollegen Philipp werden die Eintrittskarten für die fünf WM Spiele am FIFA Schalter eingelöst, ein unbeschreibliches Gefühl die Karten endlich in Händen zu halten. Nach dem Eröffnungsspiel des Gastgebers können wir uns im Greenpoint Stadion das zweite WM Spiel zwischen Uruguay und Frankreich im Stadion ansehen. Die beiden Mannschaften trennen sich torlos unentschieden, doch das Spiel war irgendwie nebensächlich, denn der sogenannte WM Spirit lag in der Luft. Nach Spielende verwandelt sich die Long Street in Kapstadts Zentrum in die reinste Partymeile und das 1-1 der Südafrikaner gegen Mexiko wird wie ein Sieg gefeiert. Es wird getanzt, gesungen und natürlich eifrig von den viel diskutierenden Vuvuzela-Tröten Gebrauch gemacht. Daneben sind die ‚Bafana, Bafana“ Sprechchöre der Südafrikaner nicht zu überhören, eine wunderbare Stimmung in Kapstadts Zentrum.

Zwei Tage später folgt ein weiteres Spiel in Greenpoint, doch auch die Partie zwischen Italien und Paraguay kann keinen Sieger hervorbringen, ein mageres 1-1 ist das Resultat. Mit ein paar Engländern geht es nach dem Spiel in das eine oder andere Pub und die Zeit wird genutzt um sich eifrig über Fußball zu unterhalten. Zu diesem Zeitpunkt, sind unsere Kollegen aus dem Mutterland des Fußballs natürlich noch davon zu überzeugt, das England um den Titel mitspielen wird. Wie diese Geschichte der Fußball WM 2010 ausgeht, wissen wir alle, doch dazu später mehr.

Meine fünf WM Karten

Mit Polizei-Eskorte ins Stadion von Durban

Nach einem sehr frühen Flug verlassen wir Kapstadt in Richtung Durban, um in der indisch angehauchten Stadt unser drittes WM Spiel zwischen Nigeria und Südkorea anzusehen. Neben ein wenig Sightseeing im Zentrum besuchen wir am späten Nachmittag das Fanfest in Duban. Trotz des Ausscheidens Südafrikas nach der Gruppenphase wird auch hier wieder eifrig von den Vuvuzelas Gebrauch gemacht und es war vor allem eines – laut, sehr laut! Nach einem leckeren Abendessen in einem lokalen Fischrestaurant werden wir via privater Polizei-Eskorte ins Stadion gefahren. Und auch unser drittes Spiel sollte keinen Sieger finden, doch zumindest ein interessantes 2-2 ist das Ergebnis zwischen Nigeria und Südkorea. Ihr seht schon, die Tore steigen mit der Anzahl der besuchten Spiele.

Mit dem Flieger geht es am nächsten Tag vom ‚King Shaka“ Flughafen in Durban nach Johannesburg oder wie der Südafrikaner sagen würde, auf nach „Jozi“. Und ab jetzt kann ich mich so langsam auch wieder an die deutschen Tugenden gewöhnen, denn die letzten Tage in Südafrika verbringe ich in einem deutschen Fancamp. Gemeinsam mit 15 deutschen Fans geht es am ersten Abend nach Soccer City  – das größte Stadion Afrikas – um dort das Spiel zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Ghana zu bewundern. Und der erste Sieg im Stadion kann verfolgt werden, Deutschland bezwingt Ghana mit 1-0. Doch auch Ghana kann nach dem Spiel noch feiern, denn die Mannschaft kann sich trotz Niederlage als letzter Vertreter des afrikanischen Fußballs für das Achtelfinale qualifizieren.

Das deutsche Fancamp in Johannesburg

Nach einer etwas chaotischen Rückkehr zum Fancamp stehen in den nächsten Tagen noch ein paar Sightseeing Aktivitäten auf dem Programm. Es geht zum Beispiel nach Soweto um mich nochmals über die jüngere Geschichte Südafrikas zu informieren. Am nächsten Tag fahren wir nach Pretoria um auf der dortigen Fanmeile gemeinsam mit Fans des späteren Weltmeister Spanien zu feiern. Und hier kann ich auch mein Achtelfinal Ticket für das Spiel zwischen Argentinien und Mexiko einem glücklichen Gaucho verkaufen. Eine Win-Win Situation, denn mein Studienkollege Philipp hat ein wenig seine Beziehungen spielen lassen, sodass wir alsbald Karten für das Spiel der Spiele der WM in Händen halten sollten. Der Klassiker zwischen Deutschland und England wird vor Ort im Stadion verfolgt, mein persönliches WM Highlight 2010!

Nach etwa sechs Stunden Autofahrt von Johannesburg nach Bloemfontein, ist die Spannung fast nicht mehr auszuhalten. Unglaublich das wir das Achtelfinale zwischen Deutschland und England live und vor Ort verfolgen können. Kurz vor Anpfiff kaufe ich noch eine Deutschland Fahne, sodass dem Spiel nichts mehr im Wege stehen sollte. Das charmante kleine Stadion in Bloemfontein ist der perfekte Ort für einen geschichtsträchtigen Fußballabend. Es gibt die Revanche für Wembley und England wird geradezu an die Wand gespielt. Nach dem Spiel wird der 4-1 Sieg von Jogis Jungs noch ausgiebig gefeiert und ich darf sogar ein kurzes Interview für einen japanischen Radiosender geben. Müde, aber überaus glücklich geht es nach Spielende wieder zurück nach Johannesburg.

Die deutsche Mannschaft nach dem Sieg gegen England

Abschied nehmen von Südafrika, und der gesamten Weltreise

In meinen letzten zwei Tagen in Südafrika und somit auch gleichzeitig die letzten Tage meiner ein-jährigen Weltreise, kann ich das Erlebte der letzten Tage in Südafrika nochmals Revue passieren lassen. Ein wenig Shopping steht auf dem Programm und in einem großen Einkaufszentrum gibt es einen krönenden Abschluss. Denn am Tag meiner Abreise treffe ich Sammy Kuffour, einen ehemaligen Spieler des FC Bayern München. Ein wenig Small Talk mit Sammy bevor ich am späten Abend meinen Heimflug nach Frankfurt antreten kann.

Diese hier aufgezeigten Momente war so manche von vielen tollen Erlebnissen in Südafrika, die ich bisher erleben durfte und wer weiss vielleicht geht es Dank diesem Artikel schon bald wieder in das Regenbogenland ans Kap. Denn STA Travel, South African Tourism und Tripwolf suchen den Reiseblogger 2011. Südafrika ist für mich ein unglaublich faszinierendes, facettenreiches und außergewöhnliches Land. Abschließen möchte ich diesen Artikel mit einem afrikanischen Sprichwort, der wie ich meine das Land sehr gut beschreibt:

„Du kannst Afrika verlassen, doch Afrika wird dich niemals verlassen!“


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Über

Hallo Reisender! Mein Name ist Tobias und ich bin Gründer und Ideengeber des Weltreise-Magazins sowie Blogger und Reisender aus Leidenschaft. Seit meiner Weltreise 2009/2010 um die Südhalbkugel schreibe ich für das Weltreise-Magazin, sodass auch du schon bald in dein eigenes (Welt)reise-Abenteuer starten kannst. Erfahre jetzt mehr über mich und verbinde dich mit mir bei Twitter, Facebook und Google+.


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