Das Wasserkraftwerk Itaipu an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien
Bevor es zum Jahreswechsel nach Rio de Janeiro gehen sollte, hatte ich noch einen letzten Tag an den Wasserfällen von Iguacu zur Verfügung. Was also mit er verbleibenden Zeit anfangen? Es sollte zum Itaipu Wasserkraftwerk gehen, doch lest am besten selbst.
Noch immer vom Element Wasser in den Bann gezogen, entschied ich mich zunächst zum Wasserkraftwerk Itaipu zu fahren, dies ist das größte Kraftwerk der Erde (bzgl. Energiegewinnung), und wird von Paraguay und Brasilien zu gleichen Teilen betrieben. Mit einer recht langen Bauzeit von mehr als 30 Jahren, bis zur vollständigen Fertigstellung im Jahr 2007 liefert dieses Kraftwerk heute mit seinen 20 Turbinen unglaubliche 14.000.000 KW Energieleistung. Zwei dieser Turbinen werden genutzt um den vollständigen Strombedarf von Paraguay zu decken. Und da Paraguay zu viel Strom für den Eigenbedarf produziert, werden gewisse Anteile davon wieder an Brasilien verkauft, um auch die horrenden Baukosten zu finanzieren. Da dies ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Länder Brasilien und Paraguay ist, müssen auch zu gleichen Anteilen Arbeiter aus beiden Nationen beschäftigt sein. Das riesige Areal hat einen Gesamtstauraum von 29 Mrd. m³ (im Vergleich dazu hat der Bodensee in etwa 48 Mrd. m³).
Theoretisch war ich während der Besichtigung auch mit einem Bein in Paraguay, für einen Stempel im Reisepass hat es dann aber doch nicht gereicht. Das Kraftwerk ist mit all seinen technischen Raffinessen schon sehr beindruckend anzusehen, dennoch hat das ganze bei mir doch ein gewisses Unbehagen hervorgerufen. Der sauberen Energiegewinnung ist im Grunde nicht entgegenzusetzen, dennoch war es schon ein gewaltiger Eingriff in die Natur. So wurden zum einen riesige Flächen Regenwald abgeholzt und etwa 40.000 Ureinwohner verloren für immer Ihre Heimat, da diese umgesiedelt werden mussten.
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